Marius Römer
Jetzt verkörpere ich die neue Generation auf dem Weingut und bin froh über das Vertrauen und die großartigen Möglichkeiten, die sich hier auf dem Römerhof bieten. Als ambitionierter Jungwinzer versuche ich naturnahen Weinbau mit handwerklicher Tradition im Weinkeller zu vereinen. Ich bezeichne mich als sehr neugierig und experimentiere viel. Prinzipiell habe ich das Ziel, unsere Weine noch interessanter zu machen. Deshalb verlasse ich gerne mal ausgetretene Pfade, auch wenn sie erfolgreich waren.
Ich probiere immer wieder neue Wege, zum Beispiel im Weinausbau. Die Weine anderer renommierter Winzer helfen mir natürlich bei meinen Ideen. So habe ich zum Beispiel begonnen, unsere Weißweine nach der Lagerung im Holzfass im Barrique auszubauen. Mit dem Elementum aus Grauburgunder, dem Animus aus Weißburgunder oder dem Maximus aus der Chardonnay-Traube ist eine ganz neue Barrique-Linie entstanden, die die typischen Zellertaler Aromen noch einmal besonders betonen. Aber auch unsere Spätburgunder oder den Dunkelfelder bauen wir verstärkt im kleinen Eichenholzfass aus.
Die Lehrjahre auf einem biodynamischen Weingut haben mich beim Weinanbau und bei der Pflege von Boden und Reben stark geprägt. Von dort habe ich viele Methoden und Techniken mitgerbracht, mit denen wir den Boden so natürlich wie möglich bearbeiten können. Nach der Lese darf sich eine natürliche Begrünung ausbreiten, die im Frühjahr einfach eingearbeitet wird. Mit Mulch oder der Begrünung der Rebgassen schützen wir unsere Pflanzen vor Austrocknung, fördern die Humusbildung und schützen den Boden vor Erosion. Die Begrünung hat weitestgehend den Einsatz von Hacke und Pflug ersetzt, auf Herbizide zur Unkrautvernichtung oder gar Pestizide können wir gänzlich verzichten.